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"Offener Brief an Bundeskanzler Werner Faymann und Bundesministerin Claudia Schmied", Pressekonferenz Film Austria & AAFP 2. Oktober 2012

Karrieren wie die eines Michael Haneke, mit denen man sich national auch gerne schmückt, sind heute unwahrscheinlich geworden. Denn um das vorhandene Talent zu fördern und zu wahrem Können zu entwickeln, braucht es vor allem Kontinuität. Um AutorInnen, RegisseurInnen, SchauspielerInnen, ProduzentInnen regelmäßig zu beschäftigen, müssen entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt werden.

Österreich hat außergewöhnlich viele Filmtalente. Zahlreiche junge Menschen setzen ihre Hoffnungen auf die Film- und Fernsehbranche, besuchen die einschlägigen Fachhochschulen, die Filmakademie, machen eine Ausbildung in der Praxis. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten antizyklisch in einen Bereich zu investieren, in dem Österreich nachweislich Stärken und Talente vorzuweisen hat, ist ein Gebot der Stunde.

Der österreichische Film hat seit über einem Jahrzehnt wieder ein starkes Branding, das international ähnlich wahrgenommen wird, wie das unserer Skifahrer. Die Festivalteilnahmen, die gewonnenen Preise, die vielfach ins Ausland verkauften Filme sind ablesbare Zeichen dieser Erfolgsgeschichte.

Vom Wirtschaftsministerium wurde zwar aufgrund einer Initiative aus der Branche mit der FISA (das ist die Kinofilm- Spitzenfinanzierung nach deutschem Vorbild) eine gute, neue Förderung geschaffen, die Basisfinanzierung beim österreichischen Filminstitut liegt jedoch nach wie vor im Argen.

Im Regierungsübereinkommen wurde eine erfolgreiche Entwicklung des österreichischen Films antizipiert, die daraus folgende Notwendigkeit einer Anhebung des Budgets des Filminstituts auf 20 Mio Euro und die Steigerung für die Nachwuchsfilmförderung wurde zwar beabsichtigt, aber bis heute noch nicht eingelöst. Wenn die Basisfinanzierung unterbudgetiert ist, kann sich die beste Spitzenfinanzierung nicht entfalten.

Daher fordern wir Bundeskanzler Werner Faymann und Kulturministerin Claudia Schmied als VertreterInnen der Bundesregierung auf, in die Zukunft eines erfolgreichen und dynamischen Kunst- und Wirtschaftsbereichs zu investieren und endlich die im Regierungsprogramm festgeschriebene Absicht und das erklärte Ziel umzusetzen, mit einer Erhöhung auf 20 Mio € für das ÖFI und 5 Mio € für die Nachwuchsfilmförderung.

Zitat aus der Regierungserklärung:
Die Bundesregierung möchte den Stellenwert der audiovisuellen Medien entsprechend ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung weiter ausbauen und die österreichische Filmwirtschaft stärken. Angestrebt wird die Anhebung des Bundesbeitrags für das Österreichische Filminstitut auf 20 Mio. Euro und eine Steigerung für die Förderung des Nachwuchsfilms. Damit wird ein Beitrag geleistet, die Rahmenbedingungen für nationale und internationale Filmproduktionen in Österreich zu verbessern und die Attraktivität Österreichs als Filmstandort zu steigern. Die Kooperation zwischen Bund und Ländern soll intensiviert werden...

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